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HARTMUT ABENDSCHEIN
BRICOLAGES
ISBN 978-3-907350-03-4
Künstlerbuch
Softcover
150 Seiten
Biel/Bienne, 2022
Auflage: 100
Breite: 21 cm
Höhe: 29.7 cm
Sprachen: D
Gestaltung: Hartmut Abendschein & Haus am Gern
Mit einem Nachwort von
Stefan Humbel 
“Mit seinen «bricolages» nun legt mein Nachbar Hartmut eine Werkschau vor, seine Werkschau als Autor (und Verleger) experimenteller Literatur. 70 konzeptuelle Texte und Objekte sind erfasst, Arbeiten, die völlig autonom oder auch in kollaborativen Prozessen entstanden sind. Darunter befinden sich etliche, die noch nicht publiziert wurden. Sämtliche Werke sind nach einheitlichem Katalogisierungsschema erfasst und mit einer Objektnummer versehen: Nebst selbstverständlichen Referenzen wie Titel und Untertitel stehen hier Angaben zur eingesetzten Zeichenart, zum Materialursprung, zu literarischen und künstlerischen Techniken, zum Medium. Ausserdem sind die Objekte mit freien Stichworten versehen und nach der bibliotheksrelevanten Gemeinsamen Normdatei verschlagwortet. Dies alles mag vorerst wenig poetisch klingen. Und ja, ich habe auf eine gewisse Ordnungsverliebtheit meines Nachbarn Hartmut bereits hingewiesen. Aber eben, diese Verliebtheit in Nomenklaturen und Systematiken ist eben gleichzeitig auch Ausgangsmaterial, Methode und Denkanstoss für weitere künstlerische Zugriffe, die hier erprobt werden. Die Zuweisungen sind denn auch vor allem angenommene Zugehörigkeiten, angenommen in heuristischem und generell imaginativem Sinn. Was zum Beispiel käme dabei heraus, wenn an verschiedene Mietsparteien eines Hauses übertragene Zeitfenster zur Benutzung der gemeinsamen Waschmaschine mehr wären als Indikatoren einer Organisation einer Haushaltszeit? Was, wenn ein entsprechender Kalender mit Reservierungen eine Geschichte erzählte?” Stefan Humbel
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Der hyperaktive Werkzeugkoffer


Unter dem Titel «Bricolages» hat der literarische Hyperaktivist Hartmut Abendschein seine Projekte dokumentiert.

Seit vielen Jahren realisiert der Verleger und Autor Hartmut Abendschein «konzeptuelle und visuelle Dichtungen», wie der Untertitel seiner Werkdokumentation «Bricolages» (Edition Haus am Gern, Biel 2022, 25 Franken) heisst.

Abseits des literarischen Betriebs experimentiert er mit Texten, Codes, Regeln und alltäglichen Dingen.

Es geht darin ebenso um Netzkunst wie um Objet trouvés, um algorithmische Schreibverfahren wie um einen einzigartigen Sammlerfuror. Der vorliegende Katalog widmet jedem der durchnummerierten 70 Projekte jeweils eine Doppelseite, auf der diese streng schematisiert, kategorisch beschrieben, verschlagwortet und mit Fotos visualisiert sind.

Das Werk erscheint so auf seine Abstraktion reduziert, doch wunderbarerweise bewahrt es trotzdem seine Lebendigkeit. Wovon erzählt der gefundene und eingescannte Waschkalender? Wie würde ich selbst eine Unterschrift leisten, die garantiert unleserlich ist? Und welcher Text liegt den Zeilen zugrunde, die in die einzelnen Vokale und Konsonanten zerlegt worden sind?

Glücklicherweise lassen sich einige der Fragen beantworten, weil der Katalog immer wieder auch eine URL angibt, die zum archivierten Werk hinführt. Der Katalog dieser Experimente bildet so etwas wie ein analoges Hyperfiction-Projekt, das ins Digitale verweist.

erschienen auf dem Portal www.nau.ch

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